Blue Monday

Irgendein englischer, Pardon, britischer Psychologe soll vor einigen Jahren die Idee gehabt haben, wie man den Umsatz von Pauschalreiseveranstaltern in der trüben Jahreszeit ankurbeln kann. Er behauptete, anhand einer (genialerweise selbst entwickelten) Formel berechnet zu haben, welcher der traurigste oder deprimierendste Tag des Jahres ist. Na und das ist bzw. war eben heute. Ist stets der dritte Montag im Januar eines Jahres. Zufälligerweise auch gerade dann, wenn der Umsatz der Reiseveranstalter und der Sonnencremeindustrie schwächelt, so sagt man, obwohl da ja eigentlich viele Leute schon wieder in den Winterurlaub düsen. Im Grunde meint man ja nicht den Tag an sich, sondern die jeweilige Gemütslage oder Stimmung der Menschen oder? Die müssten ja dann voll happy sein, es sei denn, jemand hat sich auf einer Abfahrt schon alle Knochen gebrochen.
Ich sag nur, okay, okay – der Tag könnte hinkommen, aber das Jahr ist schließlich noch jung.
Düster sieht es zwar aus, aber im Glas befinden sich immer noch einige Tropfen. Das Glas ist somit fast halbvoll, wenn man es schief hält, die Augen fest zusammenkneift und von der Seite schaut. Dennoch bleibt in der Tat heute nichts zu beschönigen. Wie deprimierend dieser Tag ist, sieht man unzweifelhaft auch daran, dass nicht mal ein passendes Google-Doodle aus Anlass dieses denkwürdigen Tages veröffentlicht wurde. Weiterlesen