… Der Mann ist jetzt richtig erbost und murmelt: So eine Frechheit oder irgendetwas ähnlich Belangloses, und ich starre ihn an und sage ganz leise, aber so, daß er es hört: Halt’s Maul, du SPD-Nazi. Der Mann verschwindet ganz schnell …
(„Faserland“, Christian Kracht)
Schaut euch mal die Biographien der Leute genau an, die euch jetzt erzählen, wie toll der Panzerkrieg ist. Panzer retten Leben. In der Ukraine. Während Deutschland natürlich zur Messerverbotszone erklärt wird. Heuchlerinnen, Hetzerinnen und Feiglinge. Vor allem die, die nie gedient haben oder sich schon in friedlichen Zeiten vor dem Wehrdienst gedrückt haben, gebärden sich nun um so martialischer. Vor lauter Kriegsgeilheit kriegen die jetzt reihenweise eine feuchte Hose. Der hier ist auch gut:

Welche Strafe steht auf Fahnenflucht in der Ukraine? Fünf bis zehn Jahre Haft. Was kann man von einem ehrlosen Deserteur erwarten, der schon in Friedenszeiten sein Land und seine Kameraden im Stich gelassen hat? Was wird aus so einem Drückeberger in Deutschland? Lehrer für Ethik und Sozialkunde? Versicherungsvertreter? Werbefachmann? Banker? Sozialarbeiter? Penner?
Nein, Generalsekretär der stärksten politischen Partei der BRD und glühender Befürworter des Panzerkrieges. In dem anderer Leute Söhne verrecken dürfen. Man wird deren und eure Opfer einst gebührend zu würdigen wissen, dies zum Troste.
Ein anderer Drückeberger brachte es sogar bis zum Bundeskanzler. Einst verweigerte er den Dienst an seinem Land unter Verweis auf seine Karl-May-Lektüre, wie er schmunzelnd noch nach seiner kämpferischen Zeitenwende-Rede erzählte. Trotzdem zeigte sich unser oberster Maulheld aber entschlossen, „jeden Quadratmeter des Bündnisgebietes zu verteidigen“, also von euch verteidigen zu lassen. Wer solche führenden Politiker hat, braucht die Russen nicht zu fürchten.
Ein Gedanke zu “Faeserland”