Die hierzulande – insbesondere gilt dies für Großstädte – typische hohe Bevölkerungs- bzw. Besiedelungsdichte hat fatale Folgen für unser Sozialverhalten, derer man sich bewusst sein sollte, wenn man’s noch nicht selbst an sich bemerkt hat.
Der Psychologe und Verhaltensforscher John Calhoun untersuchte anhand von Ratten (und Mäusen) in diversen Experimenten, wie sich Überbevölkerung und eine hohe Besiedelungsdichte auf das soziale Verhalten von Individuen auswirken. Anhand dieser Versuche lassen sich auch menschliche Verhaltensweisen urbaner Individuen besser verstehen und erklären. Ratten sind wie wir sehr soziale Wesen und daher auf stabile Gruppenbindungen und Beziehungen zu anderen Individuen angewiesen. Sie kooperieren eng miteinander und gehören zu den intelligentesten Tieren überhaupt. Sie verfügen über die Fähigkeit der Metakognition, reflektieren also ihr eigenes Können bzw. ihren Wissensstand und können Stress, Gewissensbisse, Begeisterung und auch Mitleid empfinden. In einem legendären Experiment von 1958 wurden Ratten erst dann gefüttert, wenn sie ihren Artgenossen durch Betätigen eines Hebels einen elektrischen Schlag versetzten. Anders als viele Menschen dies tun oder erwarten würden, weigerten sich die Ratten jedoch, den Hebel zu drücken und ihre Artgenossen auf diese Weise zu quälen, obwohl sie dafür auf leckeres Futter verzichten mussten. Dies aber nur nebenbei, ich will ja auf etwas anderes hinaus … Weiterlesen