Olaf allein in Washington …

Kanzler Scholz wurde gestern zum Rapport ins Weiße Haus befohlen. Wir kennen den Grund nicht, warum Onkel Joe seinen Kanzler herbeizitierte. Biden ist schließlich kürzlich erst aus Polen und der Ukraine zurückgekommen, er hätte Scholz problemlos in Berlin einen schnellen Kontrollbesuch abstatten können. Doch dann hätte er Scholz und die Deutschen außenpolitisch aufgewertet, was nicht in Bidens Interesse liegt. Biden möchte lediglich, dass die Deutschen gehorchen, solange sie als Nation noch existieren. Ansonsten will er sie kleinhalten und ihre Wirtschaft vernichten, bis auf einen Waffen und Munition produzierenden Hinterhof. War der Olaf also ein ungehorsamer Bub? Nein, kann man auch nicht sagen. Man hat zwar den Eindruck erweckt, Scholz hätte die USA in der Frage der Panzerlieferungen düpiert, aber dies war von Seiten der Amerikaner auch nur eine taktisch geschickt lancierte Finte, um die Deutschen auch in diesem Fall als mitschuldige Kriegstreiber hinzuhängen, sollte dies mal wieder nötig sein. Scholz wäre dank seiner Cum-Ex-Vergangenheit natürlich auch erpressbar. Aber Erpressung ist unnötig. Olaf tut aus eigenem Willen all das, was ihm Onkel Joe nahelegt. Aber möglicherweise hat Biden neue Ideen, wie mit Deutschland und der Ukraine zu verfahren ist? Das sagt er Scholz doch lieber unter vier Augen …

Überraschend daran ist nur, dass Scholz ohne Beachtung der üblichen Etikette in die Washingtoner Residenz Evil beordert wurde, ohne noch den Anschein eines normalen diplomatischen Verhältnisses zwischen Verbündeten auf Augenhöhe zu wahren. Allein und überhastet flog Scholz in seiner klapprigen Regierungsmaschine los, ohne Hofstaat, ohne Journalisten, ohne Visagisten. Ohne diplomatische Ehren wurde er in Empfang genommen: Der Secret Service schleuste ihn durch den Dienstboteneingang ins Weiße Haus, ohne Sekt und Hummerhäppchen wurde er in die Gemächer von Kaiser Joe geführt, um seine neuen Instruktionen in Empfang zu nehmen … Nach einem kurzen Arbeitsgespräch, das zwischen dem BRD-Kanzler und dem US-Präsidenten stets einen recht einseitigen Charakter trägt, da es im Wesentlichen aus einem Monolog und knapp und präzise vorgetragenen Anweisungen Bidens besteht, gelegentlich unterbrochen von Ausrufen wie „Yes, Sir!“, „It will be done!“, „We are right behind you!“ und dem gedämpften Geräusch zusammenknallender Hacken des strammstehenden Kanzlers, bekommt Scholz eine bunte Infobroschüre mit Piktogrammen und eine Tafel Panzerschokolade in die Hand gedrückt und wird wieder entlassen. Welche Anweisungen Scholz bekommen hat? Time will tell …

Nachtrag vom 08. März.: Mittlerweile ist klar, warum Scholz so unvermittelt und auf kurzen Zuruf in Washington antanzen musste. Biden hat Scholz darüber informiert, dass man gedenkt, den Ukrainern die Sprengung der Nord Stream-Pipelines anzulasten. Man kann davon ausgehen, dass dies einen allmählichen Kurswechsel der USA in Sachen Ukraine einleiten wird. Den USA wird der Krieg zu teuer. Biden schadet er innenpolitisch. Indem man die Schuld für diesen terroristischen Angriff auf eine ukrainische Tätergruppe lenkt, die damit faktisch einen Verbündeten der USA angegriffen hat, nährt man in der amerikanischen und westlichen Öffentlichkeit die ohnehin schon bestehenden Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer weiteren massiven waffentechnischen Unterstützung der Ukraine. Biden muss und wird den Krieg gegen Russland noch vor dem nächsten Wahlkampf beenden, da er bzw. seine Demokraten ansonsten keine Chance auf eine Wiederwahl haben. Der Kurswechsel ist jetzt eingeleitet. Der Krieg endet, wenn die USA sagen, dass er enden soll. Scholz wird natürlich nicht so schnell umsteuern können, da er die Deutschen gerade erst auf eine dauerhafte Kriegswirtschaft eingestimmt hat. Scholz wird weiterhin nicht kleckern, sondern klotzen und alles in die Ukraine liefern, was nicht niet- und nagelfest ist. Das muss er und das wird er auch gern tun. Insbesondere die Kriegsfolgen (und die geforderten Reparationen – über die die BRD-Presse gnädigerweise noch nicht berichtet – und an Afrika für koloniales Unrecht werden nach dem Krieg verstärkt in den Blickpunkt der Politik rücken) müssen ja dann (in Zukunft) noch bezahlt werden. Aber Scholz wird nun etwas zögerlicher vorgehen und versuchen zu lavieren. Bei den Beständen der Bundeswehr herrscht gähnende Leere, die Ersatzbeschaffung und Wiederaufstockung wird Jahre dauern, also außer Geld ist nicht mehr viel zu holen. Man darf gespannt sein, ob und wie schnell und wie effektiv die staatsnahen Medien diesen Kurswechsel umsetzen, sofern ich mit meiner Vermutung richtig liege.

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