Der Euro – Lunte am Pulverfass Europa?

Politiker und sonstige Schönredner lieben Euphemismen. Wortreiche, wohlklingende Umhüllungen oder Verschleierungen von unangenehmen Wahrheiten oder Wörtern, die aus bestimmten Motiven nicht benannt werden sollen.
Begriffe wie Null- oder Negativwachstum, Langlebigkeitsrisiko oder Rentnerschwemme sind jedem geläufig…

In den USA kam man z. B. 2003 auf die Idee, Pommes Frites als Zeichen der Missbilligung gegenüber Frankreich, das sich gegen den Irakkrieg ausgesprochen hatte, nicht mehr als „French Fries“, sondern nunmehr als „Freedom Fries“ zu bezeichnen. Seitdem wurden Unmengen frittierter Kartoffelstäbchen im Namen der Freiheit von US-amerikanischen Patrioten verschlungen.

Auch unsere Politiker bzw. deren Redenschreiber kleckern nicht, sondern klotzen, gerade wenn es um Ausdrücke und Formulierungen geht. So wird der Euro oft als Friedenswährung, also eine Währung bezeichnet, die eine friedenssichernde Funktion haben oder durch ihre Existenz faktisch den Frieden garantieren soll. Weiterlesen

Speiübel

Hundsübel ging es mir gestern abend. Als Mann soll man ja eigentlich hart im Nehmen sein, wovon altbekannte, aber dämliche Durchhalteparolen der Art „Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker“ beredtes Zeugnis ablegen…

Aber vergammeltes oder sonstwie unverträgliches Zeugs zu fressen zu bekommen, ist doch ziemlich hinterhältig und haut den stärksten Perser aus den Pantoffeln… Weiterlesen

Deutschlands Privathaushalte – Verlierer des Euro?

Seit Jahren feuert die geballte Medienmacht aus allen Rohren: Deutschland, mit Argwohn und Misstrauen, jedoch auch Neid betrachtetes Symbol des reichen Nordens, profitiere besonders vom Euro – und dies allein auf Kosten des armen Südens.

Die Mehrzahl der deutsche Bürger sah und sieht dies naturgemäß etwas anders, widerspricht es doch ihrer gelebten Wirklichkeit, den tagtäglich im Alltag gesammelten Erfahrungen, die von Billiglöhnen, Teuerung, hohen Steuern, Abgaben und staatlichen und europäischen Drangsalierungen à la Glühlampenverbot geprägt sind.

Geschulte EU-Propagandisten pflegen daraufhin sinngemäß zu antworten, diese negative Wahrnehmung sei nur gefühlt, entspreche jedoch nicht der Wirklichkeit, da der EU keine derartigen Daten vorlägen…

Nun ziehen sich immer mehr feine, aber unübersehbare Risse durch die Matrix. Weiterlesen

Spare in der Zeit, dann hat die Bank in der Not…

Könnt Ihr euch noch daran erinnern, wie euch Opa oder Oma immer ihre Lebensweisheiten aufdrängeln wollten und mit ihren moralisierenden Sprüchen und Ansichten etwas genervt haben?

Nein, ich meine damit nicht nachdrücklich vorgebrachte Mahnungen der Art: „Junge, erlern einen ordentlichen Beruf, in dem man gutes Geld verdient, und lass dir mal wieder die Haare schneiden“, sondern eher sprichwörtliche Redensarten, in denen viele wohlfeile Verhaltensregeln und Prinzipien vermittelt wurden: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, „ohne Fleiß kein Preis“ und „ehrlich währt am längsten“ sind nur einige dieser großmütterlichen Redensarten, die wohl jeder kennt, der als Nichtmigrant im biodeutschen Kulturraum – wie man im linksgrünen Milieu wohl zu sagen pflegt – aufgewachsen ist…

Doch Oma und Opa meinten es ja nur gut und wollten ihren Sprösslingen gesellschaftliche Normen nahebringen, die in ihrer Gesellschaft zu ihrer Zeit Gültigkeit hatten und, wie sie dachten, auch künftig stets haben werden. Diese sprichwörtlichen Redensarten spiegeln traditionelle Normen wider, wie z. B. die wilhelminische Obrigkeitshörigkeit des braven Untertanen oder die heute auch in FDP-Kreisen zuweilen propagierte Auffassung, nur durch harte Arbeit könne man es zu etwas bringen oder der Glaube daran, dass sich Straftaten nicht lohnen…

Obschon diese traditionellen Redensarten eher Ausdruck protestantischer Sittsamkeit und preußischer Tugenden sind, waren in meiner Kindheit Eltern, Großeltern und Erzieher bemüht, dem Bub, also mir, auf diese Weise moralische Grundsätze und soziale Verhaltensregeln zu vermitteln, die mich zu einem Leben als wertvolles Mitglied der real existierenden sozialistischen Gesellschaft befähigen sollten…

In unserer modernen Gesellschaft, die von solch moralischem Ballast und antiquierten ethischen Auffassungen weitgehend befreit und gleichsam entkernt wurde, besitzen viele dieser traditionellen Lebensweisheiten und Begriffe, z. B. die des ehrbaren Kaufmanns oder redlichen Bankiers, nur noch antiquarischen Wert. Es sind leere Worthülsen, die höchstens noch in den launigen Erzählungen pfeiferauchender SPD-Altpolitiker vorkommen…

In der gesellschaftliche Realität werden diese Redensarten tagtäglich widerlegt… Crime does pay, every day…. und der Ehrliche ist leider allzu oft der Dumme.

Dies gilt um so mehr für Omis Spruch: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“
Wie wenig doch diese alte Redensart auf die heutigen Verhältnisse anwendbar ist, obwohl sie doch nur dem ureigenen Bedürfnis nach Vorsorge für schlechte Zeiten Ausdruck verleiht… Weiterlesen

Vom süßen Brei

Als Kind war ich ein ziemliches Leckermaul und immer auf eine Extraportion Pudding, Götterspeise oder Grießbrei aus. Vielleicht war ich deshalb so fasziniert von einem Märchen der Gebrüder Grimm, das meine kindliche Fantasie auf so wundersame Weise anregte:

Einst bekam ein Mädchen von einer alten Frau einen magischen Topf geschenkt, aus dem auf einen bestimmten Befehl hin leckerer, süßer Brei hervorquillt. Die Familie muss von jetzt an nie mehr hungern. Aber eines schönen Tages, als das Mädchen außer Haus ist, nimmt dessen Mutter den Wundertopf in Betrieb, obwohl sie den zum Stoppen der Breiproduktion nötigen Zauberspruch nicht kennt. Daraufhin quillt immer mehr und mehr Brei aus dem Topf heraus, bis der einst so segensreiche, jedoch im Übermaße zum Fluch gewordene Brei schließlich die ganze Stadt unter sich zu begraben droht.

Das Märchen vom süßen Brei aus meiner Kindheit kommt mir manchmal in den Sinn, wenn ich mir das Fernsehprogramm der öffentlich-rechtlichen TV-Kanäle zu Gemüte führe.
Das ewige Gebrabbel der sich im Kreise drehenden Talkshows auf zdf und ard mit der oft reichlich gespielten Empörungsrhetorik der üblichen Verdächtigen betört Geist und Sinne wie jener sagenhafte klebrige, süße Brei, der sich, nachdem man reichlich davon zu kosten bekam, nach und nach auszubreiten scheint, bis er wie ein unaufhaltsamer zähflüssiger Strom alle anderen Programmplätze unter sich zu begraben droht. Es scheint, als hätten die Programmverantwortlichen vergessen, den automatischen Breikessel abzuschalten. Weiterlesen

Euroskeptiker im Aufwind – Maybrit Illner vom 7. März

Am Donnerstag sah ich seit langem mal wieder eine Talkshow in voller Länge:
die Maybrit-Illner-Talkshow „Chaos, Clowns und Euro-Krise – zieht uns Italien in den Abgrund?“.
Drei schlüssig und offensiv argumentierende Euroskeptiker, zu denen Prof. Lucke, Mitbegründer einer neuen konservativen Partei, der Alternative für Deutschland, Börsenexperte Dirk Müller und Oskar Lafontaine zählten, traten gegen den in ökonomischen Belangen kenntnisfreien Luxemburger Außenminister Jean Asselborn und den durch Sexismus-Vorwürfe stark angeschlagenen FDP-Spitzenmann Rainer Brüderle an.
Kurz gesagt: Es war angesichts der recht eindeutigen Konstellation ein ungleicher Kampf.

So erwiesen sich die für eine Beendigung der derzeitigen Euro-/Banken-Rettungspolitik und gegen den Euro argumentierenden Teilnehmer als klar überlegen und führten die beiden Euromantiker regelrecht vor, dass es einem schon fast leid tun konnte.

Auch wenn niemand ernsthaft voraussagen kann, wie sich ein bestimmter Kandidat unter realen Studiobedingungen schlägt, hat mich die nach meinem Empfinden eindeutige Niederlage der Pro-Euro-Fraktion, repräsentiert durch Brüderle/Asselborn, doch überrascht, da beide bekanntermaßen ausgebuffte Medienprofis und mit allen Wassern gewaschen sind.

Besitzt du noch, oder teilst du schon?

Betrachtungen zur „Sharing Economy“

In letzter Zeit fallen mir bei meinen gelegentlichen Besuchen der Online-Präsenzen einiger Zeitungen und Blogs wie Jubelarien verfasste Artikel auf, in denen voller Begeisterung und Euphorie die Vorteile der „Sharing Economy“ angepriesen werden. Diese, daran lassen einige Autoren keinen Zweifel, werde die grundlegende Einstellung der Gesellschaft zum Eigentum verändern und schließlich zu einer Art Bewusstseinsveränderung führen. Der künftige Konsument werde somit weniger Wert auf den Besitz von Gebrauchsgütern legen, sondern sich damit begnügen, diese Güter je nach Bedarf gemeinschaftlich zu nutzen.

Ein oft zitiertes Beispiel ist die ungenutzt herumliegende Bohrmaschine, die sich der Student in der Nachbarschaft gegen ein kleines Entgelt ausleihen kann, oder auch die private Wohnung, die man zeitweise an Urlauber untervermietet. Gleichfalls kann man sein Privatauto, das die meiste Zeit des Tages ohnehin ungenutzt auf der Straße stehe, fahrzeuglosen Zeitgenossen gegen einen Obolus zur Nutzung überlassen. Selbst überflüssige Lebensmittel lassen sich bereits per Internet-Foodsharing an hungrige User abgeben.

Eine Gesellschaft, in der der freie Zugang zu Gütern das Streben nach Besitz und Eigentum ablöse, werde eine gerechtere, nachhaltigere und effizientere Wirtschaftsform hervorbringen, so lautet zumindest der Grundtenor vieler sich im Internet tummelnder Apologeten der Sharing Economy. Um so besser, wenn man mit solchen weltverbesserischen Träumereien gleich einige potenzielle Nutzer auf ein verlinktes Vermietungsportal locken kann. Weiterlesen